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Muddus

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Nach der Muddus-Premiere von vor wenigen Wochen MUSSTE ich unbedingt noch einmal vor dem Winter zurückkehren. Zeitlich wurde es eng: Im September war das Wetter zunächst nicht wanderfreundlich, doch mit jedem Tag werden die Tage kürzer – und für mein Projekt brauche ich eine Menge Tageslicht.

Der Plan: Den Muddusleden am Stück wandern, etwa 50 Kilometer sollen es laut Internet sein. Ich den 38 recht lockeren Kilometern sollte das kein großes Problem sein, oder?

Am 19. September bietet sich wettertechnisch die vielleicht letzte sinnvolle Chance: Ich breche im Dunkeln von zu Hause auf und erreiche in der Morgendämmerung Skájdde – den Haupteingang des Muddus Nationalparks. Die mitgebrachte Stirnlampe brauche ich nicht, das Tageslicht reicht bereits aus.

Kühl ist es! Was an sich kein Problem ist, macht sich deutlich auf den überfrorenen Bohlenwegen bemerkbar. Merke: Bodenfrost und glattes Holz bilden eine rutschige Kombination! Nach nur wenigen Kilometern rutsche ich seitlich weg, stehe im Sumpf und laufe ab jetzt mit nassen Füßen. Was solls – so langsam gewöhne ich mich dran.

Meine Tagesform ist nicht so locker-flockig wie beim letzten Mal, die Beine weniger motiviert. Immer wieder denke ich mir: Solange ich nicht bei der Hälfe bin, kann ich umkehren. Mach ich aber nicht: Wieder passiere ich den Muttosfallet, den Vogelturm bei Muttosluoppal, die Manson-Stuga und Nammávarre. Gegen Ende der Runde entdecke ich einen Abschnitt, den ich vom letzten Mal noch nicht kannte: Geröllig und abwechslungsreich führt der Weg am Lule Älv entlang.

Insgesamt sind es 48,5 Kilometer geworden, was wegen der unrunden Zahl beinahe ein wenig ärgerlich ist 😉 Doch das Erlebnis war fantastisch: Kaum andere Wanderer, ein wunderbarer Herbsttraum und absolute Mückenfreiheit – das muss man im Muddus erstmal hinbekommen!

Nächstes Jahr komme ich wieder – garantiert!

Wie kann es sein, dass wir schon seit drei Jahren beinahe in Gehweite vom Muddus leben, aber noch immer nicht dort waren? Okay … „Gehweite“ ist vielleicht etwas übertrieben, aber in weniger als einer Stunde können wir diesen traumhaften Nationalpark betreten.

Wer spektakuläre Landschaften sucht, ist hier fehl am Platz. Stattdessen erwarten den Besucher ausgedehnte Moorlandschaften, uralte Wälder mit knorrigen Bäumen und eine Stille, die sonst kaum zu finden ist. Kaum war ich dort, war es um mich geschehen!

Wir waren zu zweit unterwegs und haben uns eine Rundtour ausgedacht: Vom Startpunkt in Nammavárre ging es über den Muttosfallet, Muttosluoppal und Manson zurück zum Startpunkt – insgesamt etwa 38 Kilometer.

Ende August gab es kaum Mücken und noch weniger Wanderer, dafür einen Elch nur ein paar Meter vom Weg entfernt – mit der Ausbeute kann man doch zufrieden sein. Zum ersten Mal konnte ich eine neue Vogelart entdecken: Lavskrika oder auch Unglückshäher. Proviant am Wegesrand gab es auch genügend: sowohl Preisel- als auch Blaubeeren mussten nur gepflückt werden.

Fazit dieser Wanderung: Unbedingt wieder kommen. Möglichst bald.

Grillplatz
Überwucherte Bohlenwege
Es wirkt schon herbstlich!
Rote Markierung der Wanderwege
Gigantischer Ausblick vom Vogelbeobachtungsturm
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