Vor etwa 1,5 Jahren kam die große Frage auf: Wollen wir uns einen Hund anschaffen oder nicht?? Die Diskussionen gingen hin und her, wurden mit verschiedensten Parteien geführt und hatten ein klares Ergebnis: Eine hübsche, weiße Husky-Dame zieht bei uns ein. Bevor ich allerdings diesen besonderen Hund näher beschreibe, ist unser Neuzugang dran: Umiak!

Nach nur zwei Wochen ist mir völlig unklar, wie wir jemals ohne ihn leben konnten. Als hätte es nie etwas anderes gegeben, hat er sich in unser kleines Rudel eingefügt, leistet unserer Prinzessin Gesellschaft und verbreitet ständig gute Laune. Okay … er verbreitet auch jede Menge Fell, ist ein rüpelhaftes Zotteltier (verteilt Bodychecks als Zeichen seiner Zuneigung) – aber wie soll man einem so grundguten Hund böse sein? Der Vergleich zu unserer oft etwas … nun ja … schnepfigen Prinzessin … der könnte größer nicht sein.

Am Morgen muss einmal laut gesungen werden? Das kommt todsicher von Umiak. Ein Hund liegt ständig im Weg und erwartet, dass man über ihn steigt? Auch das kann er richtig gut. Trotz seiner 10 Jahre hat er eine enorme Energie, die jeden unserer Spaziergänge zu einem Kraftakt werden lässt. Das hat man nun davon, wenn man sich einen Zughund wünscht und einen pensionierten Schlittenhund aufnimmt, der sein ganzes Leben über nichts anderes gemacht hat, als schwere Lasten zu ziehen. Leute, was ich mich auf den Winter freue!

Ich liebe es, wie er mich mit seinen braunen Augen anschaut, dass er ein niedliches Doppelkinn hat und wie er mit den Vorderpfoten trippelt, wenn er erwartungsvoll auf ein Stückchen Wurst wartet. Bürsten und Staubsauger sind nicht sein Ding, Kraulen und Rumtoben hingegen schon.

Umiak kommt aus einem Kennel in Jokkmokk und war ein Top-Kandidat für lange, anstrengende Hundeschlittentouren in den Bergen.

War es eine gute Idee, einen älteren Hund aufzunehmen? Vermutlich werden wir das noch herausfinden. Einige haben uns abgeraten, sind Krankheiten und nachlassende Kraft schon vorprogrammiert. Doch am Ende gab es für uns kein langes Zögern: Ein Blick in seine freundlichen, braunen Augen hat gereicht. Vielleicht lebt er noch viele Jahre, womöglich müssen wir uns aber auch schon in ein paar Monaten von ihm trennen, falls er Gebrechen entwickelt, die sein gewohntes Hundeleben stark einschränken. Kopfmäßig haben wir uns zumindest darauf vorbereitet.

Momentan sind solche Gedanken allerdings kein Thema: Im Vergleich zu unserer mäßig motivierten Husky-Dame strotzt Umiak vor Energie, zerrt mich mit Vorliebe durch den Wald und freut sich auf kühle Tage, wenn er vor das Fahrrad gespannt wird. Einem Packraft steht er bisher skeptisch gegenüber, eine Übernachtung im Zelt in den Bergen fand er hingegen spannend.

Eines ist sicher: Dieser Herr wird ein aktives Rentnerleben bei uns verbringen!

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Ich bin Andrea – eine Frostbeule, die nach Nordschweden an den Polarkreis ausgewandert ist. Ich liebe Aktivitäten in der Natur, Entschleunigung und jeden Moment in dieser einmaligen Region. Good bye, Standard-Büroleben – hallo Mitternachtssonne und Nordlichter!

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